Alles Jammerlappen!

Posted On November 29, 2012

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Die ersten Wettkämpfe sind vorbei. Vorbei ist’s auch mit der vor der Saison herrschenden Zuversicht. Weshalb? Das erkläre ich euch nachfolgend im Detail.

Fangen wir mit den Kanadiern an. Ben Thomsen hatte in Kanada (jawohl, auf seiner Heimstrecke!) schon nicht gut trainiert. Auf der Abfahrtspiste, meine ich. Dass dann die Rennen auch in die Hosen gingen, erstaunte kaum. Seine per Twitter übermittelte Entschuldigung: ein Stein, den er überfahren hatte, habe sein Rennen ruiniert. Zumindest auf der Abfahrt. Dass er Super-G nicht fahren kann, hat er letzte Saison schon gezeigt. In Aspen geht’s im gleichen Stil weiter. Zumindest im Training. Training und Rennen sollen ja zwei paar Schuhe sein. Sagt man. Hoffentlich sind ihm die Rennschuhe nicht zu gross.

Der andere Kanadier, Brendan Green, hat auch einen Blog. Nur kam dort seit März nichts Neues mehr. Ich dachte mir nichts dabei und holte ihn trotzdem ins Team. Der hoffnungsvolle Biathlet hatte ja schliesslich Ende letzter Saison überzeugt und gute Ergebnisse erreicht. Dass er beim Weltcupstart im schwedischen Ostersund nicht am Start war, liess mich doch stutzig werden. Die Suchbegriffe „Brendan Green injured“ brachten dann, Google sei Dank, Klarheit. Er hatte eine Diskushernie und fällt wohl nach nicht geglückter erster OP für die ganze Saison aus. Gut, darf ich immerhin einen Sportler ohne Bestrafung auswechseln. Wer kommen wird, ist noch nicht klar. Erst Mal das Wochenende abwarten. Gute Besserung wünsche ich Brendan trotzdem. Vielleicht wird’s ja nächstes Jahr was.

Üblicherweise hatte ich mindestens zwei Landsleute, also Schweizer, im Team. In diesem Jahr hält vorläufig Nadja Kamer als einzige Schweizerin die Fahne hoch. Wie lange noch? Gut in Form scheint sie nicht zu sein, wenn man den Trainingsergebnissen in Lake Louise trauen darf. Vielleicht hängen ja ihre Gedanken auch noch ganz woanders fest. Ihren letzten News-Eintrag hat sie übers Frisieren und Schminken geschrieben. Wenn sie allenthalben auf der Abfahrtsstrecke den Spiegel hervorholt um zu überprüfen, ob die Frisur noch sitzt, ist es ja klar, dass sie viel Zeit verliert. Vielleicht sollte ich bei Renndirektor Jan Tischhauser den Antrag stellen, an Stelle der Torflaggen auf der Abfahrtsstrecke Spiegel hinzustellen. Der Zeitverlust könnte dadurch vielleicht verringert werden.

Eine eigene Seite sucht man bei meinem Langläufer Pal Golberg vergebens – zumindest ich. Macht auch nichts, bisher hatte er eh nicht viel zu melden. Er startete ja auch noch gar nicht. Das ändert sich morgen; da geht er im Sprint an den Start. Die von mir für ihn gesetzten Saisonziele sind hoch. Ist ihm wohl egal. Ich hab‘ ihm auch gesagt, er fliege auch nicht aus dem Team, wenn er nicht so toll laufe. Das ist ihm wohl weniger egal. Wer läuft schon gerne für ein Durchschnittsteam wie meines?

Auch nicht viel besser vom Internet-Auftritt her gesehen ist die Langläuferin Vesna Fabjan. Ab und zu ein paar unverständliche Worte in Slowenisch. Der englische Teil wurde schon seit über zwei Jahren nicht mehr aktualisiert. Ist ja egal; bei den bisherigen Leistungen braucht sie nicht viel zu schreiben, die Resultate sprechen für sich. Allerdings war da noch kein Sprint dabei, auch ihre Paradedisziplin. Morgen allerdings klassisch, das mochte sie bisher nicht. Und jetzt? Ich lasse mich überraschen. Und valable Alternativen gibt’s auf dem Markt eh nicht viele. Mitstreiter Strandkorb hat mir die Entscheidung abgenommen, ob ich sie schon früh durch eine junge Schwedin ersetzen sollte oder nicht. Besten Dank an dieser Stelle!

Zu Jammern gab’s auch bei Severin Freund etwas. Nicht am Samstag, da sorgte er fürs erste Highlight des Jahres – und wohl auch für den einzigen Moment, in welchem mein Team in der ersten Ranglistenhälfte zu finden war. Tags darauf beklagte er sich dann darüber, als einziger Springer Rückenwind gehabt zu haben. Tja, mein Freund, das Wetter findet draussen statt – genau wie das Skispringen. Die Wetterkapriolen dürften allerdings dieses Wochenende in Kuusamo noch deutlich lustiger werden, daher sind die Erwartungen eher tief.

Gar keine Erwartungen gibt’s derzeit an Gasper Berlot. Der Junge wartet einfach darauf, dass entweder einer der zwei Slowenen im Weltcup grottig schlecht springt und läuft, oder dann halt so gut, dass es bald einen dritten Startplatz gibt. Hier kann nur ich jammern: hätt‘ ich doch den Jelenko geholt…

Und schliesslich: bei meiner Biathletin war bisher der Name Programm: bei Susan Dunklee blieben die Scheiben noch zu oft dunkel, d.h. nicht getroffen. Die Taktik einiger Mitkonkurrenten, welche Dunklee als guten Draft lobten, ging voll auf: ich war zufrieden mit dem Pick und erhoffte mir weiter verbesserte Leistungen. Dabei: Zufriedenheit –> Stillstand –> Rückschritt. Tja, weil ich schon ihren Kollegen Brendan austauschen muss, kriegt sie sicher noch ein paar Chancen. So voll langsam war sie ja nicht. Nur wäre es vielleicht vorteilhaft, sie würde einen Mister White heiraten. Dann würde es eventuell auch mit dem Schiessen klappen…

 

So, das war’s fürs Erste. Die ersten paar Wettkämpfe sind vorbei, die ersten Punkte erkämpft, der Winter ist lanciert – ich freue mich auf weitere Grosstaten meines Teams! Bisher sind 15 Punkte auf dem Konto, 390 sollen es werden – an die Arbeit, Herrschaften!

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